Antworten der Parteien zur Frage 12

Aktionsbündis Niederrheinappell e.V. – Wahlprüfsteine

Frage 12: Welche Alternativen bei der Substitution der Primärrohstoffe und Änderung der Bauverfahren werden Sie fördern, um eine Reduzierung der benötigten Kies-und Sandmengen zu erreichen?
Antworten der Parteien


CDU Unternehmen forschen und setzen entsprechende EN schon um; die Menschen können heute etwa beim Hausbau auf andere Werkstoffe zurückgreifen und tun dies vermehrt auch schon.

GRÜNE Eine Recycling-Quote festlegen und in der Bauordnung festschreiben. Siehe auch zu 7.b und c.

SPD Die Fragen 12 und 13 werden im Zusammenhang beantwortet.
Verstärktes Recycling ist eine der wesentlichen Maßnahmen, um den Abbau von Kies und Sand zu reduzieren. Wir müssen mehr Bauschutt recyceln und gleichzeitig neue Baustoffe ausprobieren. Es muss attraktiv sein zum Beispiel mit Holz zu bauen. Damit einher geht allerdings zwingend ein Umdenken in Sachen Sand und Kies, denn nur wenn dem grenzenlosen Abbau ein Ende gesetzt wird und die Preise steigen, in Verbindung mit einer Abgabe, um Schäden zu beseitigen und in die Forschung nach Alternativen zu investieren, wird eine Abkehr von Kies und Sand nötig. Dabei gibt es durchaus Alternativen, gerade im Bereich des häufig genannten Straßenbaus. Zum Beispiel GFK, ein Gemisch aus Glasfaser und Kunststoff. Die GFK-Bauweise ist in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Im europäischen Ausland, vor allem in den Niederlanden, wird sie aber bereits häufig angewendet. Die Bauart bietet sich insbesondere für Brücken an, da die Teile im Vorhinein leicht vormontiert werden können, dabei jedoch ebenso tragfähig sind, wie Beton- oder Stahlbrücken und beständig gegenüber Frost und Tausalzen. Solingen ist die erste Kommune in Deutschland, die diesen Werkstoff beim Bau einer Brücke einsetzt. Begleitet wird das Projekt von der Hochschule Bochum. Auch an der HSRW wird aktuell bereits an alternativen Baustoffen geforscht. Hier müssen wir mehr investieren.

LINKE Auf Initiative von DIE LINKE hat der Kreis Wesel bereits eine Konferenz zu alternativen Baustoffen durchgeführt. DIE LINKE tritt zudem für eine Reduzierung bei der Ausweisung neuer Baugebiete im Kreis Wesel ein. Ausgeschöpft müssen die baurechtlichen Möglichkeiten für eine ökologisch Baupolitik. Dazu gehört der Einsatz von Recylingmaterialien ebenso wie die Durchsetzung klimaneutralen Bauens.

FDP Zusammenbeantwortung von 12-14
Grundsätzlich muss hier zwischen Substitution und Verringerung durch eine andere Bauweise differenziert werden.
Ressourcenschonende Bauweisen, die den Einsatz von endlichen Rohstoffen reduzieren, sollten immer gefördert werden. Dies gilt natürlich nur, wenn die jeweilige Bauweise die erforderlichen Normen und Regelungen einhält.
Im Rahmen der Substitution von Primärrohstoffen bedarf es wiederum der Unterscheidung zwischen der Wiederverwendung bereits verwendeter Primärrohstoffe (Recycling) und dem Einsatz anderer Rohstoffe. Recycling muss selbstverständlich gefördert werden. Der priorisierende Einsatz von Sekundärrohstoffen ist auch in dem neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz des Bundes festgeschrieben. Hieraus sollte jedoch eine Klagemöglichkeit erwachsen, was momentan nicht der Fall ist. Eine Grenze der Verwendung von Sekundärrohstoffen liegt dort, wo Recyclingmaterial lokal nicht verfügbar ist. Es macht keinen Sinn, weite Transportwege in Kauf zu nehmen, um Recyclingmaterial zu verwenden, wenn hierdurch im Ergebnis die Umwelt stärker belastet würde.
Der Einsatz alternativer Baustoffe ist, zumindest wenn es um Holz als Baustoff geht, fraglich. Es ist nicht sinnvoll, eine Ressource durch eine andere wichtige Ressource zu substituieren und so das Problem zu verlagern. Im Endeffekt ist eine Alternative zum Kiesabbau dann förderungswürdig, wenn sie einen positiveren ökologischen Fußabdruck hinterlässt und gleichzeitig wirtschaftlich ist. Man sollte auch nicht vergessen, dass die Recyclingquote