Der Niederrheinappell im Gespräch mit Weseler Landratskandidat Peter Paic (SPD)

24. August 2020 In Aktionen By Aktionsbündnis Niederrheinappell

Der Niederrheinappell im Gespräch mit Weseler Landratskandidat Peter Paic (SPD)

Pressemitteilung, Kamp-Lintfort, den 24.8.2020

Bei schönstem Sonnenschein kam am Freitag der Kreis Weseler Landratskandidat Peter Paic ins Wickrather Feld nach Kamp-Lintfort, um zusammen mit Vertreterinnen des Niederrheinappells und der Interessengemeinschaft Dachsbruch über den Kiesabbau am Niederrhein zu sprechen. Begleitet wurde er von Landtagsmitglied René Schneider (SPD).

Bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen nahm man am Wickrather Treffpunkt Platz und diskutierte zwei Stunden in entspannter Atmosphäre und im Schatten alter Eichen zum Brennpunktthema „Auskiesung am Niederrhein.“ Für Paic auch eine gute Gelegenheit die Aktiven vor Ort und die Vertreter des Niederrheinappells kennenzulernen. „Das hier ist eine wunderschöne Gegend, die deutlich macht, wie wichtig dieses Thema auf Kreisebene ist, “ so der Landratskandidat der SPD. „Die Bürgerinnen und Bürger bewegt dieses Thema sehr und das muss man ernst nehmen.“

Sorgen machen Theo und Irmgard Rams von der IG Dachsbruch auch der Klimawandel und der Umgang mit dem Grundwasser. „So tiefe Risse im Boden wie in den letzten zwei Jahren, habe ich noch nie gesehen und ich wohne seit vielen Jahrzehnten im Dachsbruch, “ kommentiert Theo Rams die tiefen Trockenrisse in den Feldern und Wiesen. Landtagspolitiker René Schneider berichtete daraufhin von den in Düsseldorf durch die Kiesindustrie angestrebten Änderungen des Landeswassergesetztes. „Der Abbau von Kies soll laut Plänen der CDU/FDP Landesregierung auch wieder in Wasserschutzgebieten erlaubt werden. Damit macht man die unter Rot/Grün getroffene Regelung auf den Abbau in Wasserschutzgebieten zu verzichten rückgängig. Das ist ein Unding, hier geht es um unser Trinkwasser. Die Wasserversorger und weitere Verbände laufen bereits Sturm, aber es muss auch zusätzlicher Druck aus der Bevölkerung kommen“, so Schneider.

Simone Spiegels vom Niederrheinappell stellte die Aktivitäten des Vereins, unter anderem zum Thema „Baustoffrecyling“ vor und wünschte sich weitere Folgeveranstaltungen durch den Kreis Wesel. „Ich kann mir gut vorstellen, dass der Kreis Wesel eine Vorreiterrolle im Einsatz recycelter und alternativen Baustoffe einnehmen könnte“, so Spiegels. Peter Paic pflichtete ihr bei, auch weil er sich dadurch neue Arbeits- und Ausbildungsplätze verspricht. „Angesichts der endlichen Ressourcen in unserer Region ist dies ein enorm wichtiges Thema“, so der Landratskandidat. Er berichtete in diesem Zusammenhang von seinem Besuch bei einem lokalen Recycler von Baustoffen. „Die Ansiedlung und Förderung von Firmen, die gezielt auf Recycling setzen, sind eine echte Alternative zu immer weiter fortschreitendem Kiesabbau.“

Bild vom Treffen — Treffen Aktionsbündnis Niederrheinappell e.V. mit dem Landratskandidat für Wesel, Peter Paic (SPD) und René Schneider (MdL).

v. l. n. r.: René Schneider (MdL), Peter Paic (LdRK Wesel, SPD), Simone Spiegels (Vors. Aktionsbündnis Niederrheinappell e.V., Irmgard Rams (IG Dachsbruch), Marion Kempken (IG Dachsbruch)

Link zum Interview mit Peter Paic

https://niederrheinappell.de/wp-content/uploads/2020/08/NA-Interview-Peter-Paic-zum-Thema-Kiesabbau-am-Niderrhein-1.pdf

Alle Wahlprüfsteine im Kreis Wesel

Hintergrundinformationen

Bürger und Vereine haben sich seit Jahren zusammengeschlossen und ihre Anforderungen im sogenannten Niederrheinappell formuliert. Diesen Monat haben sie den Verein Aktionsbündnis Niederrheinappell e.V. gegründet und ihrem Vorhaben weiter Nachdruck verliehen. Zweck des Vereins ist es, den Niederrhein zu erhalten und insbesondere vor einem unverhältnismäßigen Kiesabbau zu bewahren.

Über das Aktionsbündnis Niederrheinappell:

Das Aktionsbündnis Niederrheinappell ist ein Zusammenschluss von 15 Bürgerinitiativen und Vereinen am Niederrhein, das sich für einen Schutz der niederrheinischen Kulturlandschaft einsetzt. Im März wurde die Initiative in einen Verein überführt. Mitglied werden kann jede natürliche und juristische Person, die sich mit den Zielen des Vereins einverstanden erklärt.