Aktionsbündnis Niederrheinappell e.V. fordert: „Finger weg von unserem Trinkwasser!“

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Kamp-Lintfort, den 29.10.2020

Aus Protest gegen die Aufhebung des Abgrabungsverbotes in Wasserschutzgebieten hat jetzt das Aktionsbündnis Niederrheinappell e.V. die Aktion „Finger weg von unserem Trinkwasser“ ins Leben gerufen. Dazu haben die Mitglieder nun eine Flasche Wasser bei ihrem lokalen Wasserwerk abgefüllt und werden diese gemeinsam mit anderen Mitstreitern aus ganz Nordrhein-Westfalen den Mitgliedern des Umweltausschusses im nordrhein-westfälischen Landtag übergeben.

Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel und sauberes Trinkwasser ist in weiten Teilen der Welt schlicht nicht selbstverständlich. Nicht nur die vergangenen Dürre-Sommer haben gezeigt, dass Trinkwasser sogar in Deutschland knapp werden kann und in Zukunft noch stärker geschützt werden muss.

„Die Landesregierung plant jetzt aber genau das Gegenteil. Sie schafft die Möglichkeit, dass die in der Bevölkerung ohnehin sehr kritisch gesehenen Abgrabungen von Gesteinen, Sand oder Kies nun sogar in Wasserschutzgebieten erfolgen können“, so Sascha Merz vom Wasserverbund Niederrhein.

„Das wollen wir nicht ohne Protest hinnehmen. Mit unserer Aktion wollen wir darauf hinweisen, denn diese Gesetzesänderung hat die Landesregierung aus CDU und FDP klammheimlich aufgesetzt. Selbst gegen den Widerstand der Wasserverbände, Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen“, ergänzt Simone Spiegels vom Aktionsbündnis Niederrheinappell e.V.

Ende August dieses Jahres wurde der Gesetzentwurf der Landesregierung in den Landtag zur ersten Lesung eingebracht. Zur weiteren Beratung wurde es in den federführenden Umweltausschuss überwiesen, der sich in einer Anhörung am 9. November 2020 im NRW-Landtag zum ersten Mal inhaltlich mit der geplanten Änderung des Landeswassergesetzes befassen wird.

Bürger, die nicht tatenlos zusehen wollen, haben die Möglichkeit, sich mit einem Brief an die Landesregierung zu wenden.

  1. Laden Sie sich unsere Vorlage für den Brief an den Landtag herunter.
    Wenn Sie mit dem Inhalt einverstanden sind, dann brauchen Sie nur Ort und Datum eintragen, ausdrucken, unterschreiben und absenden. Oder Sie passen den Text so an, dass es für Sie passt. Wichtig ist, dass wir als Bürger im Landtag deutlich vor Augen führen, dass wir nicht einverstanden sind.
  2. Wenn Sie nicht als einzelner Bürger, sondern als Interessensgemeinschaft den Brief ausfüllen, dann hängen Sie gerne Hintergrundinformationen zu Ihrem Gebiet an. Dies ist optional.

https://niederrheinappell.de/wp-content/uploads/2020/10/NA-Brief-Landtag.docx

Sascha Merz vom Wasserverbund Niederrhein GmbH und Simone Spiegels vom Aktionsbündnis Niederrheinappell e.V. im Wasserwerk Moers-Gerdt bei der Aktion’ Finger weg von unserem Trinkwasser’

Weitere Links:

Facebook Niederrheinappell

https://www.facebook.com/Aktionsbündnis-Niederrheinappell-eV-1027252370812314

Hintergrundinformationen unter https://niederrheinappell.de

Studie des IWW über Gefahren von Abgrabungen in Wasserschutzgebieten:

https://wv-n.de/aktuelles/abgrabungen-innerhalb-von-wasserschutzgebieten-potenzielle-risiken-fuer-die-trinkwassergewinnung-12.html